historische textilmustersammlung

historische textilmustersammlung

bedeutendes konvolut basis für recherche

Anfang März 2023 besuchten Stephanie K. und Nanna Köln, um die sympatische Antiquariatin Gundel G. zu treffen. Die reizende Dame besitzt wertvolle Kunstbänder. Ihre raren Design-Bücher und brüchingen japanische Katagami-Schablonen sind Inventar in ihrer professionell geordneten Depot-Wohnung. Schnell lernten wir Gundels Faible für alte französische Modemagazine auch kennen. Sie öffnete Schränke und zog Schubladen auf; überall waren Schätze verborgen. Es war spannend und es fühlte sich wie Weihnachten an...

Zuhause empfing Gundels warmherziger Partner Hans B. uns, der früher als Designer gearbeitet hatte. Im Textilien kannte er sich bestens aus. Entwerfer_innen der Nachkriegszeit knüpften nicht selten an Methoden des historischen Textildesigns von früher an. Vor dem Krieg gab es viele Entwurfateliers in Deutschland, beispielsweise in Dresden und Berlin-Zehlendorf, woran ein Pool an talentierten Künstler_innen angedockt waren, die wirklich jeden Wunsch erfüllen und jedes Design herzaubern konnten. Alle Stilrichtungen und Anmutungen waren in den Handschriften der Designer_innen vertreten. Die Herstellung von einem Stoff oder einer Tapete basierte immer auf einem Entwurf. Die Entwicklung von Kolorits (Farbstimmung) eines Entwurfs folgte als Schritt Nummer zwei des Design-Prozesses.

vielfältige erzeugnisse

Die komplette Textilsammlung enthält 620 Blätter mit sehr unterschiedlichen Musterstücken. Es sind feminine und romatische Entwürfe. Blumendessins sind gedruckt auf durchsichtigen oder leichten Baumwollbatist. Viele Zierbänder, die teils aus Samt, teils aus Seide sind. In der Herstellung wurde mit Webbindungen experimentiert, Material und/ oder Farbe. Manchmal ragen meisterhafte Verzierungen aus dem Trägerstoff- oder band raus. Ein Kinderstoffdesign in der Sammlung deutet möglicherweise auf einen Schlafzimmervorhang des Nachwuchses hin. Nanna meint die Anmutung eines Krawattenstoffs erkannt zu haben.

Auf einer Textilmusterkarte ist das Jahr 1863 draufgestempelt. Die meisten Erzeugnisse betreffen etwa die Jahren 1890-1925.

Recherche und Katalogisierung ist nötig. Nichts eilt.

Das Konvolut verlässt Nannas Atelierwerkstatt nicht. Hier ist das neuen Zuhause der Textilsammlung. Bei Interesse bitte Email an [email protected] schreiben.