Textilkünstlerin und Kunsthandwerkerin Lotte Hofmann (1907-1981)

Textilkünstlerin und Kunsthandwerkerin Lotte Hofmann (1907-1981)

schmuckvorhang im beethovensaal

Die Liederhalle, eröffnet 1956, ist noch heute beliebter Konzertort für klassische und moderne Musik in der Baden-Württembergischen Hauptstadt Stuttgart. Das Konzerthaus der Architekten Adolf Abel und Rolf Gutbrod hat ein Alleinstellungsmerkmal in der Nachkriegsbaukultur der 1950-er Jahre. Heute wird die Liederhalle als "Gesamtkunstwerk" geschätzt und geschützt. Für den größten der drei Säle, den Beethovensaal, kreierte die heute fast vergessene Textilkünstlerin Lotte Hofmann (1907-1981) den Schmuckvorhang.

Um der im Wandkasten wegen Brandschutzauflagen versteckten Textilarbeit besser zu erforschen, musste das Liederhalle-Technik-Team den Vorhang mühevoll auspacken. Einige Verwandte der kinderlos verstorbenen Karlsruherin waren anwesend. Ein berührender Moment.

Projektstipendium 2019

Mit dem Namen Lotte Hofmann kam ich zum ersten Mal 2014 während des Praktikums in der Textilrestaurierung im Landesmuseum Württemberg in Berührung. Hervorragende künstlerische Werke Lotte Hofmanns sind Teil der Textilsammlung.

Als neues Mitglied des Bunds der Kunsthandwerker Baden-Württemberg e.V. im Jahr 2017, hörte ich erneut die Erwähnung Lotte Hofmann. Es wurde berichtet, dass die Textilkünstlerin im Dezember 1947 gemeinsam mit Engagierten und Begabten den Bund der Kunsthandwerker Stuttgart mitgründete. Nach dem Krieg etablierte sich das Landesgewerbeamt im heutigen Haus der Wirtschaft als wichtige Förderstelle für das Textile in Württemberg. Lotte Hofmanns preisgekrönte Arbeiten der Mailand Triennalen wurden dort ausgestellt. Nach der Einweihung der Liederhalle 1956 war sie keine Unbekannte der "kreativen Wirtschaft" Stuttgarts.