atelierwerkstatt

Atelier & Werkstatt

seit november 2016 im Souterrain

 

Gefallen hat mir dieser Ort auf den ersten Blick, als ich ihn ganz zufällig entdeckt habe. Doch die Umbauarbeiten waren lang und anstrengend, bis aus dem verschachtelten, staubigen Lagerraum eine helle und offene Atelierwerkstatt wurde. Das Souterrain im Jugendstilhaus aus den 1920er-Jahren – mit dem versteckten Eingang in der hintersten Ecke des Innenhofs – hat eine gewaltige Umwandlung erfahren. Ich schätze mich glücklich in dieser Umgebung, sowohl in der Atelierwerkstatt _nannatextiles als auch in der Claudiusstraße und drum herum.

 

Die spannende Kreativszene von Stuttgart-West ist überall zu finden. Tomomis Konditorei & Patisserie Meister Lampe, wo ich gerne eine Pause einlege, ist direkt nebenan! Sie versüßt mir nicht nur den Tag mit ihren von Hand gemachten Kreationen, sondern inspiriert mich ungemein. Aus Japan kommend ist ihr Qualitätsanspruch hoch, hoch, hoch…

Die Bio-Markthalle, nur ein Katzensprung entfernt, musste 2017 schliessen. Heute hat im Ziegelsteingebäude am Vogelsang ein großer Rewe-Supermarkt eröffnet. Der Bismarckplatz mit den vielen lässigen Restaurants brummt. Auch in der Vogelsangstraße tut sich vieles. Bei mir schauen Passant_innen neugierig durchs Fenster, vor allem abends, wenn das Licht brennt. Was sich hinter dem weißen Schriftzug von _nannatextiles auf der Scheibe verbirgt, haben inzwischen einige herausgefunden.

 

Eindrücke aus der Atelierwerkstatt

Copyright Nannatextiles

Textil Textil Textil

Das Textile spielt bei mir die erste Geige. Als Textildesignerin brauche ich meine Webrahmen und Webstühle. Auch die Farbküche, wo ich am liebsten mit pflanzlichen Farben experimentiere und mich in der Shibori-Technik gut austoben kann, ist für meine Arbeit lebensnotwendig. Die Beschäftigung mit Vlies, Alpkafaser, aber auch das Spinnen und Stricken, erinnert mich an meine Kindheit in Finnland. Kein Wunder, dass meine Filzarbeiten eher in der dunklen Jahreszeit entstehen, im Winter, wenn Wolle mich sowieso umhüllt. Ich finde das Material einfach klasse!

kooperationen

Das _nannatextiles Programm startete eigentlich mit dem Kalenderjahr 2017. In Zusammenarbeit mit Museen bot ich aber schon davor Workshops an.

In Österreich habe ich das Textilmusterarchiv in Dornbirn im Sommer 2015 liebgewonnen, als ich für die Diplomarbeit an der Staatlichen Akademie der Bildendenden Künste Stuttgart über die industrielle Textiltradition Vorarlbergs recherchierte. Für die spannende Textilsonderausstellung „Flicken, Stopfen, Repassieren“ im Stadtmuseum Dornbirn durfte ich Workshops leiten.

Motivierend finde ich die schon seit Ende 2016 begonnene Kooperation mit dem Linden-Museum Stuttgart, das bei der Gründung im Jahr 1882 "Württembergischer Verein für Handelsgeographie" hieß und heute das Staatliche Museum für Völkerkunde ist. Historische Hintergründe und praktische Übungen, ausgewählte Textiltechniken aus Japan, wie Sashiko-Sticken und Shibori-Färben, wurden während der Japan-Ausstellung „Oishii" (Oktober 2016 - April 2017) von mir vermittelt. Anfang 2018 war Textildruck das Thema meiner Workshops im Rahmenprogramm der Ausstellung "Hawai'i - Königliche Inseln im Pazifik".

2019-2021 lief das spannenden Projekt in der ehemaligen Textildruckfirma Pausa. Zusammenarbeit mit der Abteilung Textildesign, Schule für Gestaltung Basel, Schweiz, und den angehenden Lehrer_innen der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg folgten Ende 2019. Neue Designs entstanden, die auf Altem zurückgreifen. Studierende dockten an meiner Forschungsarbeit der 1950er-Jahre Entwürfe im nicht-öffentlichen Pausa-Depot in Mössingen (bei Tübingen). Ende 2020 eröffnete die geplante Ausstellung in der Pausa Tonnehalle, aber sie wurde promt "Opfer der Corona-Pandemie" und bliebe geschlossen bis auf einige Tage im Februar 2021. Am Campus der PH Ludwigsburg wurde April-Juli 2021 in der Studiengalerie eine komprimierte Schaufensterausstellung präsentiert. Die Idee Arbeiten aus dem Pausa-Kooperationsprojekt an der Schule für Gestaltung in Basel 2021/ 2022 zu zeigen wurde nicht realisiert.

ausstellungen

Über die Möglichkeit meine Arbeiten in Museumsausstellungen zu sehen, informiere ich im _programm. Eine Auswahl Textildesigns aus der Abschlussarbeit "Querbeet" wurde beispielsweise für die "Landesausstellung Kunsthandwerk 2016" in Schwäbisch Hall präsentiert. Einige Monate später wurden Entwürfe im Design Center Stuttgart gezeigt.

Als Kunstakteurin im interim-Projekt - Januar- Oktober 2017 - konzentrierte ich mich auf das textile Erbe auf der Schwäbischen Alb und die darauf basierende, heute wenig sichtbare, Textilidentität der dort Lebenden. Acht Textilobjekte waren Teil der Ausstellung "Sprachen des Textilen" im Museum Villa Rot, worauf meine dort durchgeführten Kunstvermittlungen auch basierten. Das Konzept und der Ablauf dieses Projekts sind in _portfolio "leinen & wolle: spurensuche auf der schwäbischen alb" beschrieben.

meine idee bei der landesausstellung

Beispielhaftes zeitgenössisches Design, 70 Exponaten, waren Teil der "Landesausstellung Kunsthandwerk 2018" im Schloss Meersburg. Mein Stuhlobjekt "2nd-life-textile: swabian weaving meets scandinavian chair" gewann knapp den Publikumspreis. Der von mir mit mercerisierter Baumwolle bestickter Wollpolsterstoff hat eine Geschichte, die von der Schwäbischen Alb via Nordamerika nach meine Heimat, Finnland, führt. Eine "hommage à bauhaus" ist mit der bunten Karo-Stickerei beabsichtigt, um das Jubiläumsjahr 2019 anzuerkennen. Mehr über das Stuhlobjekt unter _portfolio

knopfkleid 2018

Das auf einer Antikfigurine drapierte Mädchenkleid entstand in der Atelierwerkstatt im Sommer 2018. Altes Leinengarn und eine große Sammlung Knöpfe waren Ansporn für den Knopf-Farbverlauf im _knopfkleid in der "Knopf drauf" Wechselausstellung im Museum Hornmoldhaus in Bietigheim-Bissingen.

Ein Besuch im Hornmoldhaus lohnt sich. Es gilt als eines der besterhaltenen Bürgerhäuser der Renaissance in Süddeutschland. Im besonderen Erwin Baelz-Kabinett im Obergeschoss sind permanent Exponate des 1849 in Bietigheim geborenen Anthropologen, Tropenmediziners und leibarztes der kaiserlichen Familie von Japan ausgestellt.

textilkonferenz-impulse

Obwohl mein alltägliches Umfeld mir reichlich Inspirationen liefert, bin ich ein großer Verfechter Fachtagungen. Als NTA-Mitglied nehme ich an der Konferenz "Koko kirjo" in Tampere, Finnland (Juni 2023) teil. Die spannende Textilkunst Skandinaviens interessiert mich. Nach der European Textile Network (ETN) Crossroads-Konferenz in Südschweden 2018, treffen wir uns, in anderer Zusammenfassung, in meiner Heimatstadt.

arbeit als kuratorin

Für die Veranstaltung "Kriesten Nature & Textile Week", die im Sommer 2018 im verzaubernden Kriesten Garten in Leonberg durchgeführt wurde, lag die Gesamtkonzeption, Planung und Durchführung bei mir. Bitte im _portfolio oder unter _programm _archiv mehr erfahren. Die Kunstinstallation "_natureDESIGN_textileLAB" war das Augenmerk des Events. Veranschaulicht wurden Phänomene in der Natur und Betrachtungen zu Materialstudien aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Impulsvorträge, Textiltechnikkurse und Künstlergespräche wurden durchgeführt.

Während der "2. Kriesten Nature & Textile Week" (15.-18.7.19), findet v.a. für Japan-affine Kulturinteressierte ein abwechslungsreiches Programm statt. Ikebana, japanisches Sticken, Katagami-Färbeschablonenkunst, Werkstattgespräche und Udon- & Sobanudelverkostung sind in der Planung. Bitte für Ankündigungen der Programmpunkte unter _programm _extern Ausschau halten.

ko-kuratorin

Die Aufgabe einer Ko-Kuratorin nahm ich im September 2018 bei zwei Japan-Textilausstellungen in Vorarlberg, Österreich auf. Die Vermittlung des renommierten japanischen Textilkünstlers Jun Tomita nach Feldkirch, im Jubiläumsjahr "800-Jahre-Stadterhebung", stimmt mich immer noch glücklich. Seine sieben Tapisserien, die gezielt für den magischen Kunstraum Johanniterkirche in der komplexen Kasuri-Technik (Ikat) gefertigt wurden, bereicherten den Kunstraum bis Ende 2018. Eine kurze Präsentation der Textilkunst von Mayo Horinouchi, vis-à-vis Kleinarbeiten und Teppichen von Jun Tomita, wurden im September in der Galerie 60 gezeigt. Die Textilidentität in der Region Vorarlberg wurde durch die bedeutende internationale Textilkunst bestätigt und das textile Erbe des Vorarlbergs wieder spürbar gemacht. Mehr unter _portfolio

souterrain aktivitäten

Diese Website listet in der Regel unter der Rubrik _programm auf, welche Kurse, Werkstattgespräche und Veranstaltungen in der Atelierwerkstatt geplant sind. Die Kategorie "extern" im _programm bedeutet, dass die Anmeldung nicht von mir bewerkstelligt wird oder dass der Austragungsort nicht meine Atelierwerkstatt ist. Es handelt sich dabei um Kooperationen.

Im Normalfall bin ich die Kursleiterin. Bei _nannatextiles werden aber auch befreundete und qualifizierte externe Kursleiter_innen engagiert. Eine Vielfalt an Fachrichtungen und Themen werden bei Werkstattgesprächen und Vorträgen dargeboten. Textiler_innen aus Japan, den Niederlanden, der Schweiz, Berlin, Heidelberg, München und Essen waren als Pädagogen oder Vortragenden im Einsatz. Der Dialog ist mir wichtig. Ich mag die Arbeit mit Menschen aus anderen Kulturkreisen.

weniger atelier_shop, mehr vermittlung

Die Ursprungsidee, bei mir ab und zu Atelier_Shops zu veranstalten, hat an Priorität verloren. Inzwischen hat es sich rumgesprochen, dass mein "Produkt" eher Kursvermittlung oder Textilkonzept heißt, nicht ein von mir gewebter Schal oder gefilzter Teppich. Kursdurchführung, Textilrecherche und Beteiligung an Kunstprojekten sind Kern meiner Beschäftigung. Trotzdem sind meine Textilobjekte, die in der Regel durch Ausstellungen "veröffentlicht" werden, als Unikate verkäuflich.

Ich bin gerne für Anfragen, Infos und Tipps verfügbar. Früher war der Atelier_Shop an ein Event geknüpft, wie „Schätze des Westens“, das jährlich im September in meinem Stadteil veranstaltet wird. Noch beim "Entdeckungstag 2018" nahm ich selbstverständlich mit dem Motto "schwarz & weiß" teil! Im Jahr 2017 wurde ich doch als "neuer Schatz" in meiner Nachbarschaft betrachtet. Der Artikel "Kreatives: Entdeckungen in Hinterhöfen" in der Stuttgarter Zeitung lockte prompt viele in _nannatextiles. Hier geht es zum Nachlesen des Online-Berichts

Am Weihnachten einen Atelier_Shop-Event zu veranstalten ist leider nicht mehr realistisch. Im Dezember 2018 war ich mit Vorbereitungen für das Pausa-Projekte beschäftigt und konnte dieses Versprechen nicht einlösen. Werkstattgespräche werden stets im _programm angekündigt. Diese Veranstaltungen gelten als Netzwerk-Abende, und können somit als eine Art "Open House" für Textilbegeisterte betrachtet werden. Ab und zu unter _programm reinzugucken lohnt sich.

Ich freue mich auf Sie/Dich!