lotte hofmanns materialkommode und mehr

Der international gefeierte Figurenspieler und Regisseur Frank Soehnle, Gründer vom figuren theater tübingen 1991, hat Gastauftritte und Engagements in über 50 Ländern der Welt gehabt. Die Internetrecherche ergibt ein beachtliches künstlerisches Repertoire. Man findet schnell relevante Links und Referenzen, auch zu filmischen Aufnahmen. In einer aus dem Jahr 2013 stammenden Inszenierung der Oper Orpheus (Monteverdi), die von 3sat aufgenommen wurde, kann der Figurenmeister Soehnle beim magischen Spielen auf der Bühne in der Komischen Oper Berlin bewundert werden. Im April 2022 kehrt dieses Stück wieder in den Opernspielplan der Hauptstadt zurück.

In Frank Soehnles Tübinger Atelier wird man von einem bescheidenen und offenen Künstler begrüßt. Hinter ihm steht eine große alte Kommode (Bild oben). Daneben lächelt einen ein freundliches Gesicht aus einem Schwarzweißfoto an. Es handelt sich um LoHo. Sie war eine Cousine seiner Oma väterlicherseits. LoHo, erzählt der Theatermann, hat ihn schon als Kind in seinem Künstlertum gefördert und unterstützte ausdrücklich seinen Wunsch, Figurentheater an der Staatlichen Akademie für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Albrecht Roser zu studieren. Diese Idee gefiel seinen Eltern weniger, aber mit LoHos Unterstützung setzte er sich durch.

In der massiven Kommode liegt Material verschiedenster Art, wie unterschiedlich große Knöpfe, bunte Fransen, Garne oder exotische Federn. Alles noch Originalware seiner „Mentorin“, wertvolles Zubehör für textile Einfälle der freundlichen älteren Dame an der Nähmaschine auf dem Foto. Heute greift Frank Soehnle auf dieses wertvolle Material zurück, um einer für die Bühne bestimmten Figur eine besondere Aura zu geben. Eine Feder aus dem Fundus LoHos kann genau das besondere „Etwas“ bewirken.